Bundesministerium für Wirtschaft und Klima beauftragt Konsortium mit dem Aufbau einer ersten deutschen Quantencloud für Industrienanwender

Ein Konsortium unter der Führung von IONOS treibt die Entwicklung der deutschen Quantencloud voran.

Stuttgart, München, Montabaur, 08. November 2022

  • Ein Konsortium aus führenden Industriebetrieben und Forschungseinrichtungen (Universität Stuttgart, Fraunhofer-Institut FOKUS, IONOS und QMware), treibt die Entwicklung der deutschen Quantencloud unter Konsortialleitung von IONOS voran.
  • Mit der Quantencloud wird eine Plattform für Quantenapplikationen für die deutsche Industrielandschaft geschaffen, die digitale Souveränität im Bereich des Quantencomputings gestärkt sowie Deutschland als Vorreiter bei der Industrialisierung dieser Schlüsseltechnologie positioniert.
  • Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ist Teil des Förderprogramms „Digitale Technologien für die Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und auf drei Jahre angelegt. Innerhalb dieser Zeit erhalten ausgewählte Testanwender (sogenannte assoziierte Partner) Zugang zu der Quantencloud, um auf der Plattform erste Anwendungen zu testen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragt ein Konsortium aus führenden deutschen Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen (Universität Stuttgart, Fraunhofer FOKUS, IONOS und QMware) mit dem Aufbau einer ersten deutschen Quantencloud für Industrieanwender.

Die Federführung der Umsetzung des Projekts SeQuenC („Souveränität für Quantenlösungen in der Cloud“) übernimmt Cloud-Spezialist IONOS. Das Unternehmen wird innerhalb des SeQuenC Projekts seine Rechenzentren für den kontinuierlichen Betrieb der Quantencloud bereitstellen. Die Universität Stuttgart und das Fraunhofer Institut werden Werkzeuge und Methoden für die wirtschaftliche Erschließung und Integration von Anwendungen des Quantencomputings in das Projekt einbringen. QMware, Technologieführer beim hybriden Quantencomputing, liefert die erforderliche Hardware sowie das Betriebssystem als Grundlage für die industriellen Anwendungen.

SeQuenC ist Teil des Förderprogramms „Digitale Technologien für die Wirtschaft“ und schafft erstmals Voraussetzungen für die deutsche Industrie und Wirtschaft, branchenspezifische Quantenapplikationen zu entwickeln und zu betreiben. Ein eigenes Cloud-Angebot, das die Cloud, klassische Hochleistungs-Rechner und Quantencomputer verbindet, ist wegweisend für die Souveränität Deutschlands im Bereich Quantencomputing. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstreicht mit dieser Investition die Ambitionen im Bereich Quantencomputing und damit verbunden das Ziel, Deutschland als Vorreiter bei der Industrialisierung dieser Schlüsseltechnologie zu etablieren.

Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Innerhalb dieser Zeit erhalten ausgewählte Testanwender (sogenannte assoziierte Partner) Zugang zu der Quantencloud, um auf der Plattform erste Lösungen für Industrieanwendungen zu entwickeln. Die Deutsche Quantencloud soll Partnern aus Industrie und Wirtschaft künftig über die Architektur der IONOS Rechenzentren neben klassischen auch quantenbasierte Lösungen zur Verfügung stellen. Diese können Anwender in der hybriden Entwicklungsumgebung der QMware Plattform auf ihren spezifischen Bereich anpassen. Erste Kooperationen erwartet das Konsortium in Industriezweigen, die in besonderem Maße auf Anwendungen in den Bereichen Optimierung, Simulation oder Maschinelles Lernen zugreifen. So zum Beispiel in der Telekommunikation, Logistik, Finanz-, Automobil- und Energiewirtschaft.

Markus Pflitsch, CEO und Mitgründer von QMware: „Die Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ist wegweisend für die Verankerung von Quantentechnologien in der deutschen Industrielandschaft. Wir freuen uns, Teil dieses hochkarätigen Konsortiums zu sein und unsere Technologie sowie Expertise bei der Weiterentwicklung des deutschen Quanten-Ökosystems einzubringen.“

Georg Gesek, CTO und Mitgründer von QMware: „Quantum is now. Mit dem weiteren Standort für die hybriden Quantencomputer-Systeme der QMware sowie der Integration mit den dort befindlichen Hochleistungscomputern bieten wir der deutschen Industrie die Möglichkeit, quantenbasierte Algorithmen und Anwendungen in der Praxis zu entwickeln, zu testen und bald auch produktiv einzusetzen. Es ist für unser gesamtes Team eine Ehre unsere Technologien in die deutschen Initiative „Digitale Technologien für die Wirtschaft“ einzubringen und hierdurch die Verankerung von Quantentechnologien in der Industrie weiter voranzutreiben.“

Prof. Dr. Dr. h. c. Frank Leymann, Geschäftsführender Direktor Institut für Architektur von Anwendungssystemen, Universität Stuttgart: „Wir freuen uns sehr, unsere Expertise im Bereich Middleware, Cloud Computing und Quantencomputing in SeQenC einbringen zu können. Ebenso werden Ergebnisse, die wir und unsere Partner im BMWK geförderten Projekt PlanQK erzielt haben, in SeQenC einfließen.“

Prof. Dr. rer. nat. Adrian Paschke, Lehrstuhl für semantische Datenintelligenz am Institut für Informatik der Freien Universität Berlin und Direktor des Data Analytics Center (DANA) am Fraunhofer-Institut FOKUS: „Quantenapplikationen in der Cloud können große Innovationstreiber sein. Mit dem Projekt SeQuenC setzt das BMWK einen neuen Meilenstein auf dem Weg zu einer deutschen Quantencloud und wir freuen uns sehr, dass wir das Forschungsprojekt mit unseren Quanten-KI Werkzeugen und unserem Wissen aus der PlanQK Quanten-KI Plattform unterstützen werden. Für den Erfolg des Quantencomputings als Schlüsseltechnologie wird es weltweit zukünftig von zentraler Bedeutung sein, innovative und wirtschaftlich attraktive Quantenapplikationen als Cloud-fähige Lösungen zu entwickeln.“

Rainer Sträter, SVP Cloud Development, IONOS SE: „Wir freuen uns, im Rahmen dieses Projektes der Industrie und insbesondere auch dem Mittelstand den Zugang zu Quantum Computing zu ermöglichen. Dabei wird die einfache Ausführung auf einem Quantum Computer der etablierten Anbieter genauso Teil der Lösung sein, wie das essentielle Pre- und Post-processing auf unserer IONOS Cloud.”